Die Position der Astro-Uni (Jürgen Dorsch) - eine Diskussionsgrundlage:
1. Beobachtungsgrundlage (der Versuchsaufbau)
Es geht einerseits um die Beobachtung bzw. Messung der Bewegungen und Positionen von
Himmelskörpern unseres Sonnensystems und andererseits um die Beobachtung bzw. Messung von irdischen und/oder menschlichen Geschehnissen verschiedenster Art. Aufgrund der Erfahrungen vieler Menschen in vielen Kulturen über viele Jahrhunderte hinweg akzeptieren wir die vorläufige These
1 der Astrologie: es gibt einen Zusammenhang.
2. Art des angenommenen astrologischen (s. These 1) Zusammenhangs (die Hypothese)
Wir stellen die Hypothese eines objektiven Zusammenhanges zwischen den Bewegungen und Positionen der natürlichen Himmelskörper unseres Sonnensystemes und zeitgleich (synchron) beobachtbaren irdischen Geschehnissen
auf. Diesen Zusammenhang postulieren wir als ein unabhängig von menschlicher Beobachtung und menschlichem Geist existierendes, aber noch zu entdeckendes “natürliches Gesetz (Naturgesetz)”. Vorläufig akzeptieren und
definieren wir eine Gleichzeitigkeit (Synchronizität) von bestimmten Konstellationen (Formationen) unseres Sonnensystems und bestimmten Kategorien irdischer Ereignisse - ohne die genaue “Ursache” zu erkennen. Als
Menschen können wir diese Synchronizitäten in uns und ausserhalb von uns erkennen und unterscheiden.
Die Astro-Uni verfolgt als vielversprechend erscheinende Erklärungsmodelle:
- der “Goldene Schnitt” als möglicherweise umfassendes Prinzip zur Strukturierung, Organisation und Entwicklung in/von Raum und Zeit (vgl. Forschungen auf Astro-Uni: Goldener Schnitt und Struktur des
Sonnensystems, des Menschen u. des sog. Tierkreises”)
- “Bewegte-Materie-(In-)Formation” als (bisher unerkanntes, obwohl/weil überall präsentes) natürliches Prinzip unserer Welt (Beispiel im Mikrokosmos: Botenstoffe, die etwa einer Pflanze oder einer Zelle zu bestimmten
Zeiten alleine durch ihre Form bestimmte Reaktionen “signalisieren”. (weiteres Beispiel DNA: Gene/DNA sind nichts anderes als Materiebausteine, alleine das komplexe Zusammenspiel und Auftreten bestimmter
Materie-Formen zu bestimmten Zeiten entscheidet über Bau, Wachstum und Zukunft (!) des synchron dabei entstehenden Organismus, vgl. diveres Artikel auf Jupiters Homepage”)
3. Definition der beteiligten Elemente:
a) an “Himmelsbewegungen und -elementen” sollen vorläufig im Sinne einer notwendigen Reduktion (vgl. Artikel) nur einbezogen werden:
- Sonne, Erde/Mond und Planeten (Merkur, Venus, Mars, Jupiter, [Planetoidengürtel], Saturn, Uranus, Neptun, Pluto/Charon) unseres Sonnensystems, sowie deren Zusammentreffen (Konjunktionen) und deren “Gegenüberstehen”
(Opposition), von der Erde aus gesehen.
(Wir vergessen, verzichten also vorläufig auf “Tierkreiszeichen”, “Häuser”, “Aspekte” (ausser Konjunktion und Oppositionen)! Auch wenn es Astrologen schwer fällt und es möglicherweise gewichtige Argumente
(“Ganzheitlichkeit von Horoskopen”) dagegen gibt, halten wir diese vorläufige Reduktion für nötig und die verbliebenen Elemente für so “schwergewichtig”, dass wir am Ende einen Gewinn für die wissenschaftliche
Astrologie erwarten.
b) an irdischen und/oder menschlichen Elemente und Kategorien sollen einbezogen werden:
- bevorzugt: alle sichtbaren und/oder messbaren irdischen Ereignisse , soweit sie organische (Menschen, Tiere) oder organisierte (Länder, Organisationen) Ganzheiten betreffen.
- alle messbaren oder durch Dritte deutlich erkennbare innere Erlebnisse von Menschen
- alle Ereignisse (i.w.S. alle Zeitpunkte), soweit die Konstellationen (= Horoskop, siehe Grundkurs) mit Konstellationen und synchronen Ereignissen zu anderen Zeitpunkten verglichen werden sollen
(Zurück zur alten Ereignisastrologie? Nein, “reformierte Ereignisastrologie” macht eben keine festlegenden Aussagen wie “dieses Ereignis wird passieren”, sondern legt Ereigniskategorien fest: “etwas in der Art ist
unter diesen Bedingungen zu erwarten”, siehe auch c) )
c) wie soll der Übersetzungsschlüssel zwischen a) und b) aussehen bzw. definiert werden?
Die harte Nuss für Wissenschaftler: das “Denken in Symbolen”, das “senkrechte Weltbild”. Das Gute daran: kein reformierter Astrologe behauptet: “das und das Ereignis wird bei der und der Himmels-Konstellation bei/in
dem und dem Land, Menschen an dem Tag passieren”! Man sollte bzw. muss sich als Wissenschaftler und als Astrologe klar machen, dass Beobachtungen und Erfahrungen bei bestimmten Himmels-Konstellationen natürlich
praktisch niemals so einzigartig sind, dass man zukünftig bei gleicher Konstellation das genau gleiche Ereignis vorhersagen könnte! Es werden immer ÄHNLICHE Ereignisse sein, Ereignissklassen - schon alleine deshalb,
weil sich auch Himmels-Konstellationen nie mehr genau gleichen. “Sammelt” man ähnliche Ereignisse bei ähnlichen Konstellationen über längere Zeit, können (wenn Astrologie stimmt) MUSTER festgestellt werden, eben
bestimmte Klassen von Ereignissen. Diese Ereignisklassen oder Muster kann man am besten in einem Symbol zusammenfassen, verdichten. Das bedeutet: reformierte Astrologie sagt keine konkreten Ereignisse voraus,
sondern prognostiert bestimmte Arten von Ereignissen. Das konkrete Ereignis muss dann klar dem vorher festgelegten “Ereigniskatalog”, “Muster”, Symbol(verbindungen) entsprechen!
Beispiel: Saturn und Neptun standen 1847, 1883, im 20. Jahrhundert 1917, dann wieder 1953, dann noch einmal 1989 zusammen (Konjunktion). Kann darin schon ein Muster erkannt werden, vielleicht mit Hilfe eines
Geschichtsbuches? In der langen Erfahrung der Astrologen hat das Muster bzw. Symbol
“Saturn” etwas mit “Begrenzung, Strukturierung, etc.” zu tun, das Prinzip “Neptun” mit “Auflösung, All-Eins-Gefühl”. Auch wenn hier natürlich zu wenige Daten (nur 5) genannt wurden: Treffen diese beiden Planeten zusammen, scheint es, dass ganze Völker von einem gemeinsamen Wunsch nach Auflösung alter Strukturen erfasst werden. Noch interessanter wird es jetzt, wenn wir bestimmte Horoskope (vgl. Grundkurs), z.B. von Deutschland 1871 mit den Horoskopen von 1917, 1953, 1989 vergleichen, aber das führt an dieser Stelle schon ein wenig zu zu weit ...
Wichtig festzuhalten ist aber: die reformierte Astrologie weist den Planeten bestimmte (üblicherweise aus der Erfahrung gewonnene) Symbole zu, definiert den Symbolkern maximal genau (“final definitions”) und
unterscheidbar zu den anderen Symbolen. Die vorhergesagten konkrete Ereignisse müssen dann klar und deutlich (intersubjektiv) den jeweiligen Symbolen zuordenbar sein!
4. Relevanz der Ergebnisse:
Wie wird die Grenze festgelegt, ab der eine Prognose als bestätigt angesehen werden darf? Die vorläufige pragmatische Antwort ist: Wissenschaftler und Astrologen müssen sich in der Mehrheit einig sein, dass die
Prognose deutlich erkennbar den beteiligten Symbolen (Ereignisklassen) entspricht. Die wichtigste Voraussetzung und Lernaufgabe für Wissenschaftler UND viele Astrologen ist aber selbst zu begreifen:
Eine gelungene Prognose ist nicht das Eintreffen eines konnkreten Ereignisses, sondern das Eintreffen eines Ereignisses aus einem “Katalog”, einem “Korb” vorher genau festgelegter und beschriebener
Ereignissklassen (Symbolentsprechungen).
(Letzteres ist übrigens auch für die psychologische Deutung von Horoskopen von enormer Bedeutung, da die reformierte Astrologie emanzipatorisch und befreiend wirkt, indem sie Menschen Mut macht und dazu ermuntert,
bei bestimmten Horoskop-Konstellationen eben nicht EINE einzige konkrete Entsprechung zu finden und zu leben, sondern “im Symbol-Korb der Entsprechungen” ganz eigene Entspruchungen zu finden, ja zu er-finden und dem
“Korb” hinzuzufügen!)
Jürgen Dorsch, Januar 2004
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