erdehokk 1.Virtuelle Astrologische Universität

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Grundposition der Astro-Uni zum Thema Wissenschaft und Astrologie

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Vorbemerkungen vom Autor, Jürgen Dorsch, Januar 2004:

Es gibt im Jahr 2004 - und auf absehbare Zeit - keine wissenschaftlich betriebene Astrologie. Einige der Hauptgründe dafür sind:

- wissenschaftliche Astrologie wird gesellschaftlich nicht gefördert, nicht einmal die astrologische Subkultur kann und will dafür ausreichende finanzielle Mittel bereit stellen. Das bedeutet, dass im Prinzip nur wenige Reiche an Geld und/oder Zeit (z.B. Arbeitslose) es sich leisten können, astrologische Forschungen zu betreiben

- das astrologische Weltbild und das wissenschaftliche Weltbild erscheinen kaum überbrückbar, es gibt sehr wenige Menschen, die beide Weltbilder gut kennen, noch weniger die beide Weltbilder für überbrückbar halten und fast niemanden, der sich Zeit und Geld dafür nehmen kann und will

- praktisch alle Astrologen sind (auch) beratende Astrologen; die ohnehin zahlenmässig nur geringen hauptberuflich oder nebenberuflich professionell tätigen Astrologen können es sich schlicht nicht leisten, ihr gelerntes Handwerkszeug nach wissenschaftlicher Art anzuweifeln; Vielen genügt einfach auch das persönliche Evidenz-Erleben: “es funktioniert, es wirkt, es heilt” - und wer heilt hat Recht, auch ohne “wissenschaftliche” Begründung und Erklärung...

- sowohl “Astrologie” als auch “Wissenschaft” erscheinen den Laien, aber auch den Kritikern und / oder Experten in einem oder in beiden dieser Gebiete als so vielfältig, unscharf, reformbedürftig, dass eine Synthese beider Weltbilder als mühselige und wenig aussichtsreiche Arbeit erscheint.

Alle diese Gründe werden aber - gerade auch von Astrologen - häufig nur vorgeschoben und absichtlich hochgehängt. Im Kern geht es um die intellektuelle und mentale Bereitschaft, altes “Wissen” und “Überzeugungen” radikal loslassen zu können, alles in Frage stellen zu können und zu wollen. Zur Überprüfung steht dann “nur” noch der angenommene feste Kern der Astrologie: die Annahme, dass aus der Beobachtung bzw. Berechnung der Bewegungen der großen Objekte unseres Sonnensystems Aussagen über Geschehnisse auf der Erde selbst gemacht werden können. Und durch die Vorausberechnung dieser Bewegungen eben prinzipiell auch Vorhersagen über zukünftige Geschehnisse. Es geht nicht darum, festzustellen, ob, oder dass, Astrologie “funktioniert”! Dass Astrologie funktioniert, das erleben seit vielen Jahrhunderten jeden Tag viele (auch sehr kluge und kritische) Menschen. Aber auch Tarot, Pendeln, Placebos, alle mantischen Systeme, usw. “funktionieren”. Die Frage, die aber Astrologie und Wissenschaft miteinander verbindet ist: können wirklich aus den realen Bewegungen und Zyklen der Objekte unseres Sonnensystems Aussagen zu Geschehnissen auf der Erde gemacht werden? Wenn das so ist, dann können Astrologen und Wissenschaftler eine Brücke bauen.

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Aus der Sicht der (allermeisten) Wissenschaftler betrachtet ist die Astrologie, wie sie heute von (egal welchen) Astrologen praktiziert wird, zunächst erst einmal eine intellektuelle Zumutung:

Schlussfolgerungen für irdisch-menschliches Handeln aus der Beobachtung ausserirdischer Objekte zu ziehen, das erscheint - vor allem wenn man eine Ursache-Wirkung-Beziehung annimmt - schon als Hypothese unsinnig und konnte bisher auch empirisch nicht belegt werden.

An dieser Stelle sollen auch alle Einwände ohne längere Diskussionen akzeptiert werden - und darüberhinaus auch gleich “das Kind mit dem Bade ausgeschüttet werden”: vergessen Sie alles, was Sie jemals über “Astrologie” gehört haben!

Als Wissenschaftler sind Sie einfach an überprüfbaren Ergebnissen, an wiederholt bestätigten Hypothesen, an eingetroffenen Prognosen interessiert. Dabei muss der Versuchsaufbau klar durchschaubar, die Regeln klar definiert sein.

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Aus der Sicht der (allermeisten) Astrologen betrachtet ist die Wissenschaft, wie sie heute (mehrheitlich) von Wissenschaftlern verstanden und praktiziert wird, möglicherweise nicht geeignet, astrologisches Wissen gemäss dieser wissenschaftlichen Kriterien zu belegen:

Forderungen nach intersubjektiver Überprüfbarkeit, nach prinzipieller Wiederholbarkeit unter festgelegten Laborbedingungen kollidieren mit Symbol- und Analogiedenken, mit einmaligen, unwiederholbaren Konstellationen, mit persönlichen “Evidenzerlebnissen”. Astrologen haben, wenn sie ehrlich sind, bis heute keine überzeugende Erklärung, warum überhaupt Astrologie “funktioniert”. Viele Astrologen “erfreuen sich an der astrologischen Musik”, die sie zweifellos hören, haben aber wenig Interesse (und Zeit und finanzielle Mittel, weil es eben keine öffentlich oder privat geförderte wissenschaftliche Forschung, keine Astro-Uni gibt) an den “Noten der Musik”, an einer “Musiktheorie”, an einer wissenschaftlichen Überprüfung astrologischer Thesen.

An dieser Stelle soll aber darauf hingewiesen werden, dass es ein Kriterium gibt, dass sowohl für Astrologen, als auch für Wissenschaftler Akzeptanz und Gültigkeit besitzt: die Aufstellung und Überprüfung von Prognosen (unter Umständen auch von Metagnosen)!

Wissenschaftlich betriebene Astrologie muss sich mit folgenden Punkten befassen:

1. Beobachtungsgrundlage (der Versuchsaufbau)

Also: wo schauen wir hin, was messen wir mit welchen Mitteln?! Dabei wird es wohl einerseits um die Beobachtung bzw. Messung der Bewegungen und Positionen von Himmelskörpern gehen und andererseits um die Beobachtung bzw. Messung von irdischen und/oder menschlichen Geschehnissen verschiedenster Art. (These 1 der Astrologie: es gibt einen Zusammenhang)

2. Art des angenommenen astrologischen (s. These 1) Zusammenhangs (die Hypothese)

Es ist nicht unbedingt nötig, die Art des angenommenen astrologischen (s. These 1) Zusammenhangs zu akzeptieren, es könnte sich ja um einen indirekten Zusammenhang handeln und/oder für uns Menschen derzeit nicht erkennbar sein - aber die Bestätigung  eines solchen direkten Zusammenhanges wäre doch für weitere Forschungs- und Erkenntnisgewinne sicher hilfreich!

3. Definition der beteiligten Elemente:

a) welche “Himmelsbewegungen und -elemente” sollen einbezogen (nicht einbezogen) werden? (z.B. Pluto, aber nicht Chiron!?)

b) welche irdischen und/oder menschlichen Elemente und Kategorien sollen einbezogen (nicht einbezogen) werden? (z.B. äussere Ereignisse, aber nicht innere Erlebniss?!?)

c) wie soll der Übersetzungsschlüssel zwischen a) und b) aussehen bzw. definiert werden? (Wichtig: soll und kann “Symbol-Denken”, “Analogie-Denken” zugelassen werden - und wenn ja, wie definiert man die zugelassenen Symbole so, dass dann einzelne Symbol-Entsprechungen möglichst eindeutig einem bestimmten Symbol (oder, noch schwieriger: auch einem Symbolpaar) zugeordnet werden können?!)

4. Relevanz der Ergebnisse:

Letztlich: wie viele Wissenschaftler-Astrologen kommen zu positiven / negativen Ergebnissen? Wie wird die Grenze festgelegt, ab der eine Prognose als bestätigt angesehen werden darf?

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Die Position der Astro-Uni (Jürgen Dorsch) - eine Diskussionsgrundlage:

1. Beobachtungsgrundlage (der Versuchsaufbau)

Es geht einerseits um die Beobachtung bzw. Messung der Bewegungen und Positionen von Himmelskörpern unseres Sonnensystems und andererseits um die Beobachtung bzw. Messung von irdischen und/oder menschlichen Geschehnissen verschiedenster Art. Aufgrund der Erfahrungen vieler Menschen in vielen Kulturen über viele Jahrhunderte hinweg akzeptieren wir die vorläufige These 1 der Astrologie: es gibt einen Zusammenhang.

2. Art des angenommenen astrologischen (s. These 1) Zusammenhangs (die Hypothese)

Wir stellen die Hypothese eines objektiven Zusammenhanges zwischen den Bewegungen und Positionen der natürlichen Himmelskörper unseres Sonnensystemes und zeitgleich (synchron) beobachtbaren irdischen Geschehnissen auf. Diesen Zusammenhang postulieren wir als ein unabhängig von menschlicher Beobachtung und menschlichem Geist existierendes, aber noch zu entdeckendes “natürliches Gesetz (Naturgesetz)”. Vorläufig akzeptieren und definieren wir eine Gleichzeitigkeit (Synchronizität) von bestimmten Konstellationen (Formationen) unseres Sonnensystems und bestimmten Kategorien irdischer Ereignisse - ohne die genaue “Ursache” zu erkennen. Als Menschen können wir diese Synchronizitäten in uns und ausserhalb von uns erkennen und unterscheiden.

Die Astro-Uni verfolgt als vielversprechend erscheinende Erklärungsmodelle:

- der “Goldene Schnitt” als möglicherweise umfassendes Prinzip zur Strukturierung, Organisation und Entwicklung in/von Raum und Zeit (vgl. Forschungen auf Astro-Uni: Goldener Schnitt und Struktur des Sonnensystems, des Menschen u. des sog. Tierkreises”)

- “Bewegte-Materie-(In-)Formation” als (bisher unerkanntes, obwohl/weil überall präsentes) natürliches Prinzip unserer Welt (Beispiel im Mikrokosmos: Botenstoffe, die etwa einer Pflanze oder einer Zelle zu bestimmten Zeiten alleine durch ihre Form bestimmte Reaktionen “signalisieren”. (weiteres Beispiel DNA: Gene/DNA sind nichts anderes als Materiebausteine, alleine das komplexe Zusammenspiel und Auftreten bestimmter Materie-Formen zu bestimmten Zeiten entscheidet über Bau, Wachstum und Zukunft (!) des synchron dabei entstehenden Organismus, vgl. diveres Artikel auf Jupiters Homepage”)

3. Definition der beteiligten Elemente:

a) an “Himmelsbewegungen und -elementen” sollen vorläufig im Sinne einer notwendigen Reduktion (vgl. Artikel) nur einbezogen werden:

- Sonne, Erde/Mond und Planeten (Merkur, Venus, Mars, Jupiter, [Planetoidengürtel], Saturn, Uranus, Neptun, Pluto/Charon) unseres Sonnensystems, sowie deren Zusammentreffen (Konjunktionen) und deren “Gegenüberstehen” (Opposition), von der Erde aus gesehen.

(Wir vergessen, verzichten also vorläufig auf “Tierkreiszeichen”, “Häuser”, “Aspekte” (ausser Konjunktion und Oppositionen)! Auch wenn es Astrologen schwer fällt und es möglicherweise gewichtige Argumente (“Ganzheitlichkeit von Horoskopen”) dagegen gibt, halten wir diese vorläufige Reduktion für nötig und die verbliebenen Elemente für so “schwergewichtig”, dass wir am Ende einen Gewinn für die wissenschaftliche Astrologie erwarten.

b) an irdischen und/oder menschlichen Elemente und Kategorien sollen einbezogen werden:

- bevorzugt: alle sichtbaren und/oder messbaren irdischen Ereignisse , soweit sie organische (Menschen, Tiere) oder organisierte (Länder, Organisationen) Ganzheiten betreffen.

- alle messbaren oder durch Dritte deutlich erkennbare innere Erlebnisse von Menschen

- alle Ereignisse (i.w.S. alle Zeitpunkte), soweit die Konstellationen (= Horoskop, siehe Grundkurs) mit Konstellationen und synchronen Ereignissen zu anderen Zeitpunkten verglichen werden sollen

(Zurück zur alten Ereignisastrologie? Nein, “reformierte Ereignisastrologie” macht eben keine festlegenden Aussagen wie “dieses Ereignis wird passieren”, sondern legt Ereigniskategorien fest: “etwas in der Art ist unter diesen Bedingungen zu erwarten”, siehe auch c) )

c) wie soll der Übersetzungsschlüssel zwischen a) und b) aussehen bzw. definiert werden?

Die harte Nuss für Wissenschaftler: das “Denken in Symbolen”, das “senkrechte Weltbild”. Das Gute daran: kein reformierter Astrologe behauptet: “das und das Ereignis wird bei der und der Himmels-Konstellation bei/in dem und dem Land, Menschen an dem Tag passieren”! Man sollte bzw. muss sich als Wissenschaftler und als Astrologe klar machen, dass Beobachtungen und Erfahrungen bei bestimmten Himmels-Konstellationen natürlich praktisch niemals so einzigartig sind, dass man zukünftig bei gleicher Konstellation das genau gleiche Ereignis vorhersagen könnte! Es werden immer ÄHNLICHE Ereignisse sein, Ereignissklassen - schon alleine deshalb, weil sich auch Himmels-Konstellationen nie mehr genau gleichen. “Sammelt” man ähnliche Ereignisse bei ähnlichen Konstellationen über längere Zeit, können (wenn Astrologie stimmt) MUSTER festgestellt werden, eben bestimmte Klassen von Ereignissen. Diese Ereignisklassen oder Muster kann man am besten in einem Symbol zusammenfassen, verdichten.
Das bedeutet: reformierte Astrologie sagt keine konkreten Ereignisse voraus, sondern prognostiert bestimmte Arten von Ereignissen. Das konkrete Ereignis muss dann klar dem vorher festgelegten “Ereigniskatalog”, “Muster”, Symbol(verbindungen) entsprechen!

Beispiel: Saturn und Neptun standen 1847, 1883, im 20. Jahrhundert 1917, dann wieder 1953, dann noch einmal 1989 zusammen (Konjunktion). Kann darin schon ein Muster erkannt werden, vielleicht mit Hilfe eines Geschichtsbuches? In der langen Erfahrung der Astrologen hat das Muster bzw. Symbol “Saturn” etwas mit “Begrenzung, Strukturierung, etc.” zu tun, das Prinzip “Neptun” mit “Auflösung, All-Eins-Gefühl”. Auch wenn hier natürlich zu wenige Daten (nur 5) genannt wurden: Treffen diese beiden Planeten zusammen, scheint es, dass ganze Völker von einem gemeinsamen Wunsch nach Auflösung alter Strukturen erfasst werden. Noch interessanter wird es jetzt, wenn wir bestimmte Horoskope (vgl. Grundkurs), z.B. von Deutschland 1871 mit den Horoskopen von 1917, 1953, 1989 vergleichen, aber das führt an dieser Stelle schon ein wenig zu zu weit ...

Wichtig festzuhalten ist aber: die reformierte Astrologie weist den Planeten bestimmte (üblicherweise aus der Erfahrung gewonnene) Symbole zu, definiert den Symbolkern maximal genau (“final definitions”) und unterscheidbar zu den anderen Symbolen. Die vorhergesagten konkrete Ereignisse müssen dann klar und deutlich (intersubjektiv) den jeweiligen Symbolen zuordenbar sein!

4. Relevanz der Ergebnisse:

Wie wird die Grenze festgelegt, ab der eine Prognose als bestätigt angesehen werden darf? Die vorläufige pragmatische Antwort ist: Wissenschaftler und Astrologen müssen sich in der Mehrheit einig sein, dass die Prognose deutlich erkennbar den beteiligten Symbolen (Ereignisklassen) entspricht. Die wichtigste Voraussetzung und Lernaufgabe für Wissenschaftler UND viele Astrologen ist aber selbst zu begreifen:

Eine gelungene Prognose ist nicht das Eintreffen eines konnkreten Ereignisses, sondern das Eintreffen eines Ereignisses aus einem “Katalog”, einem “Korb” vorher genau festgelegter und beschriebener Ereignissklassen (Symbolentsprechungen).

(Letzteres ist übrigens auch für die psychologische Deutung von Horoskopen von enormer Bedeutung, da die reformierte Astrologie emanzipatorisch und befreiend wirkt, indem sie Menschen Mut macht und dazu ermuntert, bei bestimmten Horoskop-Konstellationen eben nicht EINE einzige konkrete Entsprechung zu finden und zu leben, sondern “im Symbol-Korb der Entsprechungen” ganz eigene Entspruchungen zu finden, ja zu er-finden und dem “Korb” hinzuzufügen!)

Jürgen Dorsch, Januar 2004